Über Speckenbüttel

Autor: unbekannt

"Handelnde Personen"
Der Gärtner und Senator Georg Brinkmann hat sich in vorbildlicher Weise und mit großem fachlichen Wissen für den Speckenbütteler Park eingesetzt. Ihm zu Ehren nannte man eine in der Nähe des Parks gelegene Straße die „Brinkmannstraße“.
Lange Jahre war Johann Honhold Vorsitzender der Pflanzungskommission. Nach ihm ist die „Honholdstraße“ benannt. In der Nähe des Bootshauses ließ er eine Brücke bauen.
Der Landwirt Friedrich Timmermann war 15 Jahre Bürgervorsteher und 17 Jahre Senator und erhielt 1924 das Ehrenbürgerrecht seiner Vaterstadt.
Dr. Johann Bohls verdankt der Speckenbütteler Park die schönen Bauernhäuser. Aus Anlass seines 75. Geburtstages im Jahr 1938 wurde die durch den Park führende Hauptstraße, die „Jan-Bohls-Straße“ benannt. Diese Namensgebung erfolgte auf Vorschlag des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Delius.

Geographie
Lehe liegt auf einem Geestrücken, der sich als Ausläufer der Hohen Lieth von Langen und Debstedt bis an die Geesteniederung herüberzieht. Bin Teil des Speckenbütteler Parks liegt auf der Westseite dieses Geestrückens. Der Boden ist glazialen Ursprungs und besteht aus sandigem Geschiebelehm. Der westliche Teil des Speckenbütteler Parks ist ein Mederungsmoor, der letzte Ausläufer der Wurster Marsch, das früher als Wiesenland genutzt wurde. Die Urzelle des Speckenbütteler Parks ist das sogenannte Alte Holz in der Nähe der Parkstraße. Die Flurbezeichnungen Nordholz, Tannenkamp und Westerholz zeigen, dass es früher hier schon kleinere Wälder gegeben hat.

Der Name
Der Name Speckenbüttel setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Ein Specken ist ein Reisig- oder Faschinendamm. Solche Wege führten von der Geest durch das niedrige Wiesenland zur Marsch und dienten hauptsächlich zum Transport von Holz und Torf. Im Lande Wursten gibt es noch andere Siedlungen an Specken, z.B. den Dorumer Specken oder den Midlumer Specken.
Das Wort Büttel ist altsächsischen Ursprungs, was „Bodil“ oder „Bodila“-hof oder Landgut bedeutete. Im Land Wursten gibt es verschiedene Ortsnamen mit dem Bestandteil Büttel, z.B. Padingbüttel, Wremer Büttel. Speckenbüttel ist also eine Siedlung an einem Reisigdamm.

Die Rolle des Schützenvereins von 1848
Bereits aus dem. Jahre 1335 wird berichtet, dass bei dem kleinen Holz in Speckenbüttel alljährlich Scheibenschießen veranstaltet wurde. Von den Schützen wurden Abzugsgräben angelegt, Alleen angepflanzt und Spazierwege gemacht, so dass dieser Platz immer mehr verbessert wurde. Der Schützenverein von 1848 war besonders bemüht, für seine Mitglieder und für die Leher Bürger eine Stätte der Erholung und der Freude in Speckenbüttel zu schaffen. Ohne Frage ist er der eigentliche Schöpfer des Speckenbütteler Parks und wir haben alle Ursache, diesen Männern des Schützenvereins von 1848 für ihre Arbeit und weise Vorausschau auch heute noch herzlich zu danken. Der Schützenverein ließ auch ein Schützenhaus anlegen, das in der Nähe des früheren ATSB-Platzes gelegen hat.

Das Parkhaus
Schon 1880 beschäftigte sich der Leher Magistrat mit dem Plan zur Erbauung eines Parkhauses. Unter den alten Eichen wurde dann 1897 ein Parkhaus, das sogar Kurhaus genannt wurde, angelegt. In der Nähe des Kurhauses wurden Konzerte abgehalten und besonders die Zeit um die Jahrhundertwende und bis in den 1. Weltkrieg hinein kann als eine besondere Blütezeit des Speckenbütteler Parks bezeichnet werden.

Ein Teich entsteht
Im Januar 1910 wurden die Bedingungen für die Herstellung eines Teiches bekanntgegeben. Etwa 50.000 Kubikmeter wurden ausgehoben und in der näheren Umgebung deponiert. Der Teich erhielt eine Tiefe von 1 bis 1,5 Meter. Er versandete in der Zwischenzeit und wurde vor etwa fünf Jahren völlig ausgebaggert. Seine mittlere Tiefe beträgt heute etwa 2 Meter.

Der musische Teil
In der Nähe des Kurhauses wurde auch eine Ruine angelegt. Dort versuchte der Kapellmeister Otto Albert, auf einer Naturbühne an den Sommerabenden Opernaufführungen durch das Personal der Bremer Oper zu veranstalten. 1915 wurde als Erstaufführung das „Nachtlager von Granada“ gegeben, ein voller Erfolg. 1917 sollten „Der Trompeter von Wehingen“ der „Zigeunerbaron“ u.a.

Anmerkung:
Die uns vorliegende Aufzeichnung endet an dieser Stelle. Sollten wir eine vollständige Version erhalten, wird die vorliegende Version ergänzt.