Gespräch mit Ämtern

Vertreter des Grünen Kreises Bremerhaven trafen sich am Montag, 19. Mai 2025, mit Ämtervertreterinnen und -vertretern. Im Bild von links Wilfried Töpfer (Ehrenvorsitzender Grüner Kreis), Andrea Toense (Dezernentin für das Gesundheitsamt und das Umweltschutzamt), Maximilian Charlet (Dezernent für das Amt für Straßen- und Brückenbau, das Bauordnungsamt, das Baureferat, das Referat Steuerung Bauentwicklung, die Seestadt Immobilien, das Stadtplanungsamt sowie für das Vermessungs- und Katasteramt, Mandy Kathe-Heppner (Dezernentin für das Gartenbauamt) und Hubert Paetz (2. Vorsitznder des Grünen Kreises).
Einiges an Themen hatte sich der Grüne Kreis Bremerhaven auf seine Liste geschrieben, die er am Montag, 19. Mai 2025, mit Vertreterinnen und Vertretern der Ämter besprach. Unterm Strich zeigte sich, dass dem Grünen Kreis und den Ämtern das Wohl der Natur in identischer Weise am Herzen liegt, dass es aber Zwänge gibt, die den Tatendrang etwas ausbremst. Beide Seiten sind aber übereingekommen, so eng wie möglich zusammenzuarbeiten.
Was dem Grünen Kreis schon seit langer Zeit auffällt, ist der Zustand und die Zahl der Bäume, die laut Baugenehmigung im Zusammenhang mit Bauvorhaben gepflanzt werden müssen. Da haben sich Lücken aufgetan, hat der Grüne Kreis festgestellt, wenngleich für die Überprüfung die städtische Behörde zuständig ist und nicht der Grüne Kreis. Die fehlenden Bäume verzeichne man auf privaten Flächen als auch auf Flächen in öffentlicher Hand. Warum Bäume fehlen, scheint unerheblich. Und die Gründe dafür seien vielfältig. Bislang, so Wilfried Töpfer, wurden die Listen, die der Grüne Kreis erstellt, nicht an das Bauordnungsamt weitergeleitet.
Maximilian Charlet machte deutlich, dass ihm beziehungsweise der Behörde durchaus daran gelegen ist, dass die Lücken geschlossen werden ("Ich nehme das Thema ernst"), dass seine Behörde aber nicht die Kapazität habe, den Istzustand regelmäßig zu überprüfen. Allenfalls könne Einzelfällen nachgegangen werden. Einfacher sei die Überprüfung aber im Fall der Schottergärten, da gehe das Bauordnungsamt in Einzelfällen schon tätig geworden. Man habe im Bereich der Schottergärten aber auch die Landesbauordnung im Rücken.
Das Pflanzen von Bäumen auf dem Theodor-Heuss-Platz war ein weiteres Thema. Wilfried Töpfer wies darauf hin, dass der Platz bis zum Zweiten Weltkrieg von großen Bäumen umstanden gewesen sei. Man könne das auf historischen Fotos sehen. Warum sollte man diesen Zustand nicht wieder herstellen, stellte Töpfer in den Raum. Er habe viele positive Rückmeldungen erfahren. Seitens der Stadt habe man aber die Meinung gehört, dass Teile des Platzes für Veranstaltung freigehalten werden soll. Dennoch äußerte Töpfer die Bitte, den historischen Zustand der Bepflanzung des Platzes wieder herzustellen. Am Ende entscheide das nicht sein Amt, machte Maximilian Charlet deutlich, das entscheide die Politik in Form der Stadtverordnetenversammlung. Geld dafür sei da, meinten Andrea Toense und Mandy Kathe-Heppner. Letztere gab aber auch zu bedenken, dass der hohe Grundwasserspiegel für eine Pflanzung in diesem Bereich problematisch sei.
Die Fläche für den Bürgerhain I ist seit einiger Zeit schon völlig bepflanzt und auch der Bürgerhain II sei schon gut bepflanzt. Hubert Paetz meinte, dass der Bürgerhain II "wohl in drei Jahren" komplett bepflanzt sein wird. Wilfried Töpfer bat die Ämter, jetzt schon nach einer weiteren Fläche, dann für den Bürgerhain III, Ausschau zu halten. (Zum Bürgerhain)
In der jüngsten Hauptversammlung des Grünen Kreises hatte Wilfried Töpfer angeregt, die Sanierung der Kajen- und Uferbereiche der Geeste in Bremerhaven aus dem kürzlich vereinbarten Finanzpaket „500 Milliarden für Infrastruktur“ der neuen Bundesregierung finanzieren zu lassen. Aus diesem Topf solle auch die Sanierung des Geestewanderweges einschließlich eines Zusammenschlusses zwischen dem ehemaligen Kistnergelände bis zur Geesthelle finanziert werden. Mit dem Finanzpaket biete sich jetzt die einmalige und weitreichende Chance, Bremerhavens Geesteufer von der Mündung bis zum ehemaligen Kistnergelände zu sanieren und gleichzeitig mit dem Geestewanderweg eine wichtige Fahrradroute in der Stadt zu erneuern beziehungsweise auszubauen. Außerdem könne mit dem Maßnahmepaket endlich auch der Grünzug „Lehe Ost“ im Anschluss an den Geestewanderweg angepackt werden, der schon seit einiger Zeit seitens des Grünen Kreises angeregt wird. (Zum Grünzug "Lehe Ost")
Keinen neuen Sachstand gibt es beim Erhalt der Bäume an der Bogenstraße. Es ist möglich, dass einige der alten und großen Bäume im Zuge eines Schulanbaus gefällt werden müssen. Derzeit gibt es aber keine neuen Planungen. Man sei noch in der Untersuchungsphase, verdeutlichten Maximilian Charlet und Andrea Toense. Charlet machte klar, dass ihm die Beschulung der Kinder sehr wichtig sei. Es sei aber auch denkbar, Beschulung und Erhalt der Bäume zu verbinden. Es sei vorstellbar, dass nur wenige Bäume dem Neubau weichen müssen. (Zu den Bäumen in der Bogenstraße)